Drachenblut - das rote Harz vom Drachenbaum

Sokotra, eine Insel im nordwestlichen indischen Ozean, am Ostausgang des Golfs von Aden, ist die Heimat der Drachenbaumart Dracaena cinabari, eines Reliktes der Kreidezeit. Ursprünglich wurde nur das von der Insel stammende rote Harz des Drachenbaums als Drachenblut bezeichnet, später wurde der Begriff auf andere Drachenbaumarten ausgedehnt. Das Naturharz wird als Beschichtungswerkstoff und Farbstoff verwendet. Bereits im Seehandelsregister des 1. Jahrhunderts für den Stillen Ozean wurde Sokotrisches Drachenblut erwähnt und über die Weihrauchstraße gehandelt. Das heutige Drachenblut kommt vornehmlich aus Südostasien. Die Drachenbäume bilden zum Teil dicke Stämme mit bis zu mehr als 10 Metern Umfang und die Krone ist domförmig.

Drachenblutbaum

Gewinnung

Sokotrisches Drachenblutharz schwitzt aus dem Stamm aus, und wird ähnlich wie Naturgummi geerntet, indem die natürlichen Sickerrisse vergrößert werden. Das eintrocknende Harz wird aber vom Baum gekratzt. Das Einsammeln des rotbraunen Harzes geschieht zum Beispiel auf der Insel Sokotra unmittelbar nach der Regenperiode. Da die Insel eine Sommer- und Winter-Regenzeit hat, gibt es zwei Ernten in einem Jahr.

Ostindisches Drachenblut kommt heute meistens aus Südindien, Borneo, Sumatra und von den Molukken. Gewonnen wird es aus der Hülle reifer Früchte. Diese sind scharlackrot, etwa 2 cm groß und stehen in dichten Trauben. Nach der Reife quillt das Drachenblut heraus, und trocknet ein. Die Früchte werden in Säcke gefüllt und das Harz abgeschüttelt.

Bei AURO kommt das Drachenblut, welches aus Indonesien stammt und aus dem Harz des Drachenbaums gewonnen wird, in der classic edition Drachenblut-Beize vor. Die Farbstoffbeize aus Drachenblut und Alkohol dient der farblichen Gestaltung von Holz.

Im Geigenbau und der Tischlerei sowie der Restaurierung verwendet man Drachenblut für Lacke, getönte Firnisse und Farbmischungen. Feinstes Drachenblut ähnelt Krapplack.

Verwendet wurde früher Drachenblut äußerlich bei Skorbut und in der Wundbehandlung als Antiseptikum oder Atemwegserkrankungen sowie als Räucherwerk und in der Einbalsamierung. Seine medizinische Bedeutung hat es verloren, in der chinesischen Medizin findet es noch Verwendung.

Das Harz ist geruchlos, doch tritt beim Erwärmen mit Wasser ein eigentümlicher Geruch auf, welcher lebhaft an frisch gemahlenes Getreide erinnert. Auf Papier gibt das Harz rotbraune Striche. Zerschlägt man ein Stück, so zeigen die Bruchstücke die gleiche glänzende Farbe und geringe Reste von Rindenschuppen und mikroskopischen Holzpartikelchen. An der Oberfläche ist das Drachenblut schwärzlich braunrot, der Bruch tiefrot bei den besseren, dunkel ziegelrot bei den geringeren Sorten.

Die Dracaena-Arten sind botanisch gesehen eine Besonderheit: Normalerweise wachsen einkeimblättrige Pflanzen, zu denen die Dracaena-Arten gehören, nur in die Länge, sind aber nicht in der Lage, in die Breite zu wachsen. Die Dracaenabäume brechen dieses Prinzip und bilden dicke Stämme mit zum Teil mehr als 10 Metern Umfang, die z. B. auf Teneriffa große Touristenattraktionen sind.

Der Drachenbaum stammt ursprünglich von der Insel Sokotra, einer Insel im nordwestlichen Indischen Ozean. Er ist ein Relikt aus der Kreidezeit. Heute werden auch andere Drachenbaumarten mit dem roten Harz, welches sich Drachenblut nennt, bezeichnet.

Der AURO-Mitarbeiter Dr. Markus Lettau hat die Drachenblut-Beize entwickelt. Hier einige Arbeitsschritte und Testaufstriche.

Die AURO classic edition Drachenblut-Beize wird aus dem Harz des Drachenbaums gewonnen. Die Farbstoffbeize aus Drachenblut und Alkohol dient zur farblichen Gestaltung von Holz.

Hier Bilder aus der Tischlerei und bei der Restauratorin